Heavy Metal meets Metall-Verband

Martin Jarsch ist seit 2016 bei Südwestmetall. Der Wechsel zum Verband war ein bewusster Schritt – wie bei vielen seiner Kollegen. Denn die wohl größte private anwaltliche Vertretung Deutschlands auf dem Gebiet des Arbeits- und Sozialrechts schafft es, spannende Fälle, selbstverantwortliches Arbeiten und eine gelebte Work-Life-Balance erfolgreich miteinander zu verknüpfen.

Traumberuf Jurist? Fehlanzeige. Martin Jarsch schrieb sich erst einmal aus Verlegenheit für das Jura-Studium ein. „Ich bewunderte Freunde, die bereits in Schulzeiten wussten, was sie einmal werden würden.“ Seine Entscheidung bezeichnet er hingegen eher als pragmatisch. So schienen ihm die Rechtswissenschaften zum einen ein recht interessantes Feld. Zum anderen – und das war damals noch ausschlaggebender – sah er sie als breite Ausgangsbasis in das berufliche Leben.

Er hangelte sich also im Studium im heimatnahen Freiburg durch die „trockene Theorie“. Dabei trotzte er mit langen Haaren und stolz zur Schau getragener Heavy-Metal-Zuneigung dem optischen Klischee des strebsamen Jura-Novizen. Das führte auch dazu, dass er nicht auf seine eigene Abschlussparty kam: „Der Türsteher des Schicki-Clubs nahm mir nicht ab, dass ich dazu gehörte,“ erinnert sich der 36-Jährige lachend. Er trank dann einfach mit seinem Kumpel in einer Kneipe darauf, zum besten Drittel der Absolventen zu gehören.

Das Studium endet, die Liebe zum Job erwacht

Es folgte das Referendariat am Landgericht Rottweil – und die Erkenntnis, dass die Studienwahl die richtige war: Als er die theoretischen Konstrukte und Lehrbuch-Fälle hinter sich lassen und in das tagesaktuelle Arbeiten eintauchen konnte, entdeckte er wie viel Freude ihm dieser Job machen kann.

Aber noch eine andere Erkenntnis machte sich breit: Er würde sich nur als Anwalt mit Spezialisierung wohl fühlen. Sein Aha-Moment war, als er als Berufsanfänger im Gericht einem sehr erfahrenen Baurechts-Anwalt gegenübersaß. Der argumentierte irgendwann mit einem ihm unbekannten Urteil. „Ich ließ mich davon beindrucken. Später fand ich heraus, dass er gepokert hatte und sich wegen meiner Nicht-Kenntnis einen Vorteil verschaffen konnte. Das wollte ich nie wieder erleben.“

Südwestmetall: für Jarsch vielfältig und ausgewogen

Auf dem Weg zum Spezialisten schlug Jarsch zunächst den Weg in die Insolvenzverwaltung ein. Dort war er als verfahrensleitender Sachbearbeiter in einer Großkanzlei tätig. Ein Job, den er nicht missen möchte: „Es war eine unglaublich spannende, interessante und fordernde Zeit.“ Er wechselte den Job schließlich wegen privater Umstände. „Meine Frau war damals mit dem zweiten Kind schwanger. Und wenn Du zeitlich derart flexibel arbeitest, wie es die Insolvenzverwaltung verlangt, dann bleibt für die Familie nicht mehr viel Zeit.“

Der heute dreifache Familienvater suchte also einen neuen Arbeitgeber, „einen, der mir erlaubt für meine Familie da zu sein UND gleichzeitig interessante Fälle zu bearbeiten.“ Südwestmetall kannte er bereits von Kollegen und wusste „dass die Aufgaben vielfältig sind. Da musste ich nicht lange nachdenken, als ich von einer freien Stelle erfuhr.“

Experte im Arbeitsrecht: Martin Jarsch
Experte im Arbeitsrecht: Martin Jarsch

Jarsch rockt auch als Jurist: in 1,5 Jahren zum Fachanwalt

War es damals ein Hindernis, dass er kein Spezialist für Personalthemen war? „Ich hatte nach 1,5 Jahren meinen Fachanwalt für Arbeitsrecht. Man sitzt bei Südwestmetall an dermaßen vielen Fällen aus allen Bereichen des Arbeitsrechts, dass es schneller geht als irgendwo sonst“, resümiert Martin Jarsch und ergänzt: „Zumindest kenne ich keinen Arbeitgeber, der den Fachanwalt in dieser Kürze der Zeit ermöglicht.“

„Was zählt, sind sinnvolle und ausbaufähige Ergebnisse.“

Doch die Gründe, warum Juristen zu Südwestmetall kommen, seien vielfältig: „Neben der gelebten Work-Life-Balance schätze ich zum Beispiel sehr das Miteinander der Kollegen.“ Da nimmt er auch das vergleichsweise eher solide Gehalt in Kauf: „Klar kannst du an anderen Stellen mehr verdienen. Aber was bringt alles Geld, wenn der Job nur Stress und schlechte Stimmung bringt.“ Der große Vorteil bei Südwestmetall: „Hier geht es nicht um abrechenbare Stunden. Wir arbeiten langfristig mit den Mitgliedsunternehmen zusammen. Was zählt, sind sinnvolle und ausbaufähige Ergebnisse.“

In diesem Kontext schätzt Jarsch auch den Gestaltungsspielraum, den viele Mitgliedsunternehmen gewähren. So könnten beispielsweise Berufsanfänger schnell an vorderster Front mitarbeiten: „Ich schicke jetzt beispielsweise eine junge Kollegin federführend in eine Gerichtsverhandlung. Ich weiß, sie ist fit für diesen Fall.“ Und wenn er dahinter stünde, wüsste auch das Unternehmen, dass es sich darauf verlassen kann. „Das ist vielleicht auch das Schönste hier: Es geht alles Hand in Hand.“

Experte im Arbeitsrecht: Martin Jarsch

Martin Jarsch
Fachanwalt für Arbeitsrecht bei Südwestmetall, Bezirksgruppe Bodensee-Oberschwaben